Die Stiftung ist nach Amartya Sen (1933) benannt, einem bekannten indischen Wirtschaftswissenschaftler und Philosophen, der derzeit an der Harvard University lehrt.
Amartya Sen (1933, Indien) ist Nobelpreisträger für Wirtschaftswissenschaften für seine wissenschaftliche Arbeit in Philosophie und Wirtschaft, die auf Freiheit und Armutsbekämpfung abzielt. Seine Werke wurden in mehr als 30 Sprachregionen verbreitet. Im Jahr 1981 zeigte Sen in Poverty and Famines: An Essay on Entitlement and Deprivation, dass Hungersnöte nicht zwangsläufig eine Folge von Nahrungsmittelknappheit sind, sondern dass sie hauptsächlich durch Armut und Ungleichheit verursacht werden.
In Development as Freedom (1999) argumentierte Sen, dass die Beseitigung des Mangels an Freiheit für die Entwicklung von wesentlicher Bedeutung ist. Dabei definierte er die positive Freiheit neu als die Möglichkeit, persönliche Entscheidungen zu treffen, die für die Selbstentfaltung und das Überleben notwendig sind, und die negative Freiheit als das Fehlen von Beschränkungen der persönlichen Überlebensmöglichkeiten durch andere.
Unter anderem dank seiner Bemühungen wurde der jährliche Bericht über die menschliche Entwicklung (Human Development Report) des UNDP ins Leben gerufen, der die Rangfolge der Länder nicht mehr anhand des Durchschnittseinkommens, sondern anhand eines Index für Langlebigkeit, Bildung und Kaufkraft ermittelt. In seinem Buch The Idea of Justice (2009) vertritt Sen die Auffassung, dass eine gerechte Gesellschaft durch die Beseitigung von Ungerechtigkeiten wie Armut, Hunger und politischer Unterdrückung erreicht wird. Trotz seines fortgeschrittenen Alters reist Sen noch immer durch die Welt, hält Vorträge und inspiriert viele Menschen.